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Das Spülwasser in Schweizer Zahnarztpraxen ist teilweise massiv keimbelastet. Durch Wasseruntersuchungen und Hygienemanagement kann die Praxishygiene in der Zahnarztpraxis aktiv verbessert werden.

Die Wasserqualität in zahnärztlichen Behandlungseinheiten: ein Thema, über welches seit Jahren diskutiert wird, denn diese ist in vielen Schweizer Zahnarztpraxen mangelhaft. Von über 260 Proben aus 21 Zahnarztpraxen in der Deutschschweiz, waren im vergangenen Jahr fast 60 Prozent stark keimbelastet. Viele Proben wiesen Werte von mehreren Zehn- bis Hunderttausenden koloniebildenden Einheiten (KBE) pro Milliliter Wasser auf – beim Trinkwasser gilt die gesetzliche Obergrenze von 300 KBE/ml.

Da verbindliche rechtliche Standards fehlen, müssen die Zahnarztpraxen selbst aktiv werden und zuverlässige Hygienekontrollen etablieren – beispielsweise durch die Kooperation mit unabhängigen Analyselaboren wie Biolytix. Das Speziallabor für molekularbiologische und mikrobiologische Analytik hat sich mit „Dentalytix“ unter anderem auf die Prüfung der Spülwasserqualität in Zahnarztstühlen sowie auf umfassendes Hygienemonitoring für Zahnarztpraxen und Dentalhygienebetriebe spezialisiert.

Legionellen in Zahnarztpraxen – Dentaleinheiten bieten idealen Nährboden

Als so genannte Umweltkeime können Legionellen in fast allen natürlichen feuchten Milieus in meist geringen Mengen nachgewiesen werden. In künstlichen, von Menschen geschaffenen Wassersystemen dagegen, finden sie beste Bedingungen, um sich umfassend zu vermehren. Die Legionellen-Konzentration im Wasser ist stark temperaturabhängig, die Bakterien präferieren Werte zwischen 25 und 45 Grad Celsius. Die zahlreichen kleinen Schläuche, welche das Frischwasser innerhalb der dentalmedizinischen Geräte einer Zahnarztpraxis durchläuft, bilden für das Bakterium Legionella pneumophila einen idealen Nährboden.

Bei einer zahnärztlichen Behandlung kommt es häufig zu kleinen Verletzungen oder zu grösseren Wundflächen im Mundraum, durch welche verschiedene Keime in die menschliche Blutbahn gelangen können. Zudem wird das Wasser während der Zahnbehandlung durch schnell drehende Geräte wie dem Bohrer zu feinen Aerosolen zerstäubt. Diese werden über die Atemwege aufgenommen und sind ein häufiger Infektionsweg für die lebensbedrohliche Legionellose (Legionärskrankheit). Die durch Legionellen verursachte Lungenkrankheit hat in der Schweiz in den vergangenen Jahren zugenommen. So wurden 2019 582 Fälle von Legionellose verzeichnet; fünf bis zehn Prozent der Erkrankungen verliefen tödlich.

Umfassende Praxishygiene und regelmässige Wasseranalysen durch unabhängige Labore

Als Reaktion auf die steigende Zahl von Erkrankungen durch Legionellen, hat das für Trinkwasser zuständige BLV bereits 2017 zwei Höchstwerte für Legionellen im Wasser aus sanitären Anlagen festgelegt – diese sind in der Lebensmittelgesetzgebung geregelt.

Verbindliche Standards durch definierte Grenzwerte – wie beispielsweise für die Keimbelastung des Spülwassers in Zahnarztpraxen – fehlen jedoch. Auch sind Zahnarztpraxen nicht verpflichtet, die Wasserqualität regelmässig testen zu lassen. Dabei ist das Spülwasserproblem in den Zahnarztstühlen seit langem bekannt und nicht nur auf die Schweiz beschränkt. So wurden in Deutschland bereits 2013 durch das hessische Zentrum für Mikrobiologie in jedem vierten Zahnarztstuhl Legionellen nachgewiesen.

Was können die Praxen also tun, um die Wasserhygiene zu verbessern und damit die Gesundheit von Patienten und Praxismitarbeitern zu schützen? – Neben dem täglichen, mindestens dreiminütigen Spülen der Dentaleinheiten vor Arbeitsbeginn, dient die Zusammenarbeit mit unabhängigen Analyselaboren wie Biolytix dazu, den sachgerechten Betrieb durch regelmässige Wasseruntersuchungen zu belegen. Das Unternehmen bietet umfassendes Hygienemonitoring für Zahnarztpraxen und Dentalhygienebetriebe an. Es werden sowohl die fachgerechte Reinigung von Oberflächen und Geräten als auch die Wasserqualität an den Zahnarztstühlen und der Hygienestatus der Hände des Personals getestet. Die Gesamtkeimzahl kann durch entsprechende Massnahmen reduziert werden.

Mindestens einmal jährlich sollte das Spülwasser in Dentaleinheiten durch Wassertests mikrobiologisch untersucht werden – eingebettet in einen umfangreichen Hygieneplan für Zahnarztpraxen. Als langfristiges Ziel muss dem Praxispersonal ein Leitfaden an die Hand gegeben werden, wie er für die Sterilisation von Praxisgeräten beispielsweise schon lange gilt. Es bedarf klarer Richtlinien und Checklisten, um die Tests des Spülwassers und damit die Wasserhygiene zu dokumentieren, perspektivisch die Gesamtkeimzahl zu reduzieren und durch zuverlässige Hygienekontrollen aktiv zur Prävention von Legionellen-Erkrankungen beizutragen.

Gerade während der Corona Pandemie ist es sehr wichtig die Hygienestandards einzuhalten. Deswegen empfehlen wir regelmässige Hygienekontrollen im eigenen Betrieb.
Bei Fragen stehen wir gerne zu Verfügung.

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